Malen mit Nebel

Was für ein Morgen mit Spannung und Dynamik! Mein Ziel an diesem Morgen war die Gisliflue im Jura Südfuss, die sich auch praktisch vor meiner Haustüre befindet. Als ich noch bei halber Dunkelheit durch den Wald lief,  schien noch der Mond etwas durch den Nebel und alles war sehr mystisch in Stille gehüllt. Die Bäume und Äste waren wunderschön von weissem Raureif überzogen. Nachdem ich etwas weiter oben aus dem Nebel kam und den Grat der Gisliflue erreichte, erfasste mich eine kalte Bise. Kaum angekommen, musste es mit dem Fotografieren doch schnell gehen und in Eile Stativ und Kamera aufgestellt werden, denn der Nebel zog vom Wind getrieben mit hoher Geschwindigkeit wie eine Welle etwas weiter unten über die Hügel. Genau so eine Nebelwelle hatte ich mir für diesen Morgen erhofft! Ich war also überglücklich:). Doch die Zeit war nicht da um durchzuatmen und zu geniessen. Es musste raschmöglich ein gutes Bild geschossen werden, bevor der Nebel sich wieder veränderte oder sich anderweitig bewegte. Der Wind wurde immer stärker, ich stellte mich vor die Kamera und Stativ mit der Hoffnung dass das den Wind und mögliche Verwacklungen reduzieren kann.

Kurze Zeit später kamen schon die ersten Sonnenstrahlen die das Nebelmeer erhellten. Doch der Wind blies unaufhörlich weiter und wurde teilweise noch stärker. Der Nebel bewegte sich ebenfalls schnell auf und ab. Ein wahrliches Spektakel war es und obwohl ich nach einiger Zeit an den Fingern fror, wollte ich einfach nichts verpassen. Nachdem die Sonne bereits oben war, hatte ich doch genug Bilder und begab mich wieder nach unten in den Wald. Dort herrschte absolute Stille und es war kaum vorstellbar was ca. 100 Meter weiter oben vor sich ging. Der Wald fand ich aber genau so schön und so nahm ich mir die Zeit in dieser Stille und in Nebel gehüllten Wald ebenfalls ein Bilder zu machen.